Berufsfischerei

Stets weniger, die BerufsfischerInnen erreichen im Rahmen einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Nutzung der Seen einen Fangertrag von ca. 1'472 Tonnen pro Jahr (Durschnitt 2012-2016).

Ertrag der Berufsfischerei

Die Erträge der Berufsfischerei liegen bei rund 1’492 t/Jahr, die bedeutendsten Fischarten sind dabei Felchen (Coregonus sp.) mit 54.7% der Fänge und der Flussbarsch (Perca fluviatilis) mit 33.4%.

Die jährlichen Fangmengen sind von zahlreichen Faktoren abhängig, darunter Umweltfaktoren wie Wetter, natürliche Bestandsschwankungen, Fischkrankheiten, Reoligotrophierung der Seen oder Sozialfaktoren wie die rückläufige Zahl der BerufsfischerInnen, Nachfrageschwankungen, Produktionskosten usw. Jahrelang lieferten einzig die Fischereistatistiken verwertbare Daten über die Fischgemeinschaften in den grossen Schweizer Seen. Ihre Interpretation ermöglicht zwar breit angelegte Analysen über die Entwicklung der Fischerei, lässt aber kaum spezifische Schlüsse zu. Die Bestimmung der reellen Fischbiomasse (standing crop) in einem See zu einem definierten Zeitpunkt, ist nur mit einer standardisierten Datenerhebung möglich.

Seit den 1970er Jahren haben in der Berufsfischerei die Erträge stark abgenommen. Nach einem abrupten Rückgang der Fangmengen zu Beginn der 1990er Jahre haben sie sich, bei weiterhin leicht rückläufiger Tendenz, weitgehend auf etwa 1'600 t/Jahr stabilisiert. Im Jahr 2016 waren die Fangerträge mit 1'350 Tonnen unter diesem Durchschnitt. Der Rückgang der Fangerträge kann durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren erklärt werden, wie durch die Abnahme der Anzahl Fischer, die Abnahme von Arten, welche von der Eutrophierung der Seen profitierten (wie der Barsch und Karpfenfische) und durch die Aufhebung der Subventionen für das Fischen von Weissfischen bis 1993.

Ein aussterbender Beruf?

Seit 1975 hat sich die Zahl der BerufsfischerInnen praktisch halbiert. 2016 wurden von 270 Personen noch 262 Berufsfischereipatente (8 mit zwei Patenten) in den drei nach Grad der Berufstätigkeit abgestuften Kategorien* gelöst: 163 betrieben die Fischerei als einziges Gewerbe (Kategorie 1 : mindestens 90% des Lebensunterhaltes oder der Arbeitszeit), 58 als Haupterwerb (Kat. 2: 30 % bis 90 % des Lebensunterhaltes oder der Arbeitszeit) und 49 als Nebenerwerb (Kat. 3: weniger als 30 % des Lebensunterhaltes oder der Arbeitszeit). Insgesamt waren 18 (7%) Frauen als Berufsfischerinnen tätig.

Im Jahr 2016 standen 99 FischerInnen (37.3%) im Pensionsalter, wovon 14 (5.2 %) bereits über 75 Jahre alt waren. Auf der anderen Seite rückt die junge Generation nur spärlich nach: Lediglich 13 BerufsfischerInnen (4.9 %) waren weniger als 30 Jahre alt.

Abbildung 1: BerufsfischerInnen nach Altersklassen, in den drei Kategorien nach Beschäftigungsgrad (gemäss FAO).

Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl BerufsfischerInnen seit 1975. 100% entsprechen der Anzahl BerufsfischerInnen im Jahr 1975.